Tourismus

Osterhoferer Zeitung 9. November 2010


Die Donau ist ein Zugpferd im Tourismus
MdB Heinz Paula warnt vor Ausbau mit Staustufen-Plädoyer für
bessere Zugverbindungen

Moos. Über die Tourismuswirtschaft
hat der Bundestagsabgeordnete
Heinz Paula am Freitag in der
Schlosswirtschaft referiert. Paula
kam auf Einladung des SPD-Kreisverbandes,
der damit die Bedeutung
des Tourismus als wichtigen
Wirtschaftszweig für die Region
unterstreichen möchte.
SPD-Kreisvorsitzender Ewald
Straßer hatte Paula als Fachmann
für Tourismus und Verkehrswege
angekündigt. In der Einladung
führte Straßer auf, dass die Tourismuswirtschaft
mit rund drei Millionen
Beschäftigten und über
100 000 Ausbildungsplätzen einer
der wichtigsten Wirtschaftszweige
in Deutschland sei. Dennoch würde
dieser Bereich in der Öffentlichkeit
und der Politik immer etwas
stiefmütterlich behandelt.
VonPaula, der seit Beginn dieser
Legislaturperiode Mitglied im Ausschuss
für Tourismus ist, erhoffte
sich Straßer auch Aussagen über
Lärmschutz an der Autobahn und
über den Donauausbau. Paula ist –
wie früher Bruni Irber – Mitglied
der Parlamentariergruppe, die sich
für eine frei fließende Donau einsetzt.
Er ließ in seinen Ausführungen
keinen Zweifel daran, dass er
den Staustufen gestützten Ausbau
für einen großer Fehler hält. „Es
gibt nur noch wenig frei fließende
Flüsse, deswegen ist es für den Tourismus
wichtig, damit Urlauber zu
werben“, stellte Paula klar.Die Gegend
sei so schön und die frei fließende
Donau eine Besonderheit,
die es zu bewahren gelte. „Wegen
einer Staustufekommtkeiner, aber
derWassertourismus wird dadurch
kaputt gemacht“, sagte er.
Damit erntete Paula viel Beifall
bei den Genossen ebenso wie für
seine kritischen Anmerkungen zu
den Bahnverbindungen, wo er –
erst recht, nachdem er mit dem
Zug aus Augsburg angereist war –
dringenden Handlungsbedarf
sieht. Die neuerliche Kürzung von
500 Millionen beim Schienenverkehr
bezeichnete der Politiker als
skandalös. „Die Entwicklung bei
der Schiene ist katastrophal“, kritisierte
der Abgeordnete.
Darüber hinaus verwies Paula
darauf, dass in der Tourismusbranche
qualifiziertes Personal gebraucht
werde, das auch entsprechend
bezahlt werden müsse. Klar
im Aufwind sieht der Bundestagsabgeordnete
den Gesundheitsund
Fahrradtourismus, aber auch
Urlaub auf dem Bauernhof. Niederbayern
habe für Urlauber viel
zu bieten und die Wertschöpfung
durch den Tourismus sei nicht zu
unterschätzen.
Nach dem Referat stand Paula
für Diskussion und Fragen zur Verfügung.
Die Anfrage Straßers nach
einer Möglichkeit für Lärmschutz
an der A 3 bei Hengersberg musste
Paula klar verneinen. Lärmschutz
gebe es nicht bei alten Autobahnen.
Nur beim Bau von neuen
Straßen müssten Grenzwerte eingehalten
werden, so dass eine
Lärmvorsorge getroffen werde. Er
bedauerte, keine bessere Auskunft
geben zu können.
Unter den Zuhörern hatte Straßer
besonders Bezirksrätin Gudrun
Peters, den Offenberger Bürgermeister
Niko Walther, Kreisund
Stadtrat Ambros Pronold,
Stadtrat Robert Kröll sowie die
Ortsvorsitzenden Herbert Petrilak-
Weissfeld (Plattling), Erich
Herrmann (Moos) und Dr. Thomas
Trautwein begrüßt. – tf


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